Ergebnisse

Foto: Pablo Castagnola

Das ursprüngliche Projektziel von metro_polis – gesellschaftlichen Zusammenhalt im Gespräch mit einander unbekannten Fahrgästen zu stärken – hat sich seit 2019 stetig erweitert: von einem Gesprächsformat hin zu einem Projekt, das einen Beitrag dazu leistet, Demokratie als Lebensform im Alltag zu etablieren und sie in einem beweglichen Labor der Partizipation weiterzuentwickeln. Die Methode, die wir dazu entwickelt haben, nennen wir ‚Kollektive Meinungsbildungsprozesse‘. Dazu nutzen wir eine App, die eigens für metro_polis von der TU Dresden entwickelt wurde.

Durch die auf Tablets installierte App, die von den Teammitgliedern parallel zur Moderation bedient wird, ist es möglich, Metadaten der Teilnehmenden – wie wann und wie lange Fahrgäste an welchem Gespräch teilnehmen – zu sammeln. Zusätzlich schätzen oder erfragen und notieren die Teammitglieder das Alter, das Geschlecht und die Herkunft der Teilnehmenden, um anhand dieser Daten zu prüfen, ob das Projekt sein Ziel erreicht hat, die Breite der (Stadt-)Gesellschaft an den Diskussionen zu beteiligen. Außerdem werden in der metro_polis- App die Diskussionsbeiträge der teilnehmenden Fahrgäste notiert. Diese sind mit ihren Metadaten verlinkt, da davon ausgegangen werden kann, dass die Aussagen der Fahrgäste mit ihren Sozialisationserfahrungen, Altersstufen und ihrer Herkunft korrelieren.

Die inhaltlichen Beiträge der Teilnehmenden sind das Herzstück der jeweiligen Dokumentation: Sie werden in „Erfahrungen“ und „Vorschläge“ unterteilt und jeweils in Bezug zueinander gesetzt. So entsteht über die Zeit eine Sammlung, die sich aus einer Vielzahl von persönlichen Erfahrungen speist, die die Teilnehmenden für sich entweder als positiv/angenehm/hilfreich oder als negativ/unangenehm/nicht hilfreich bewerten.
Die Erfahrungen aus den ersten Kategorien dienen der Moderation als Anregung, um positive Beispiele in Gesprächen mit anderen Fahrgästen einzubringen. Negative Erfahrungen werden ebenfalls mit nachfolgenden Fahrgastgenerationen diskutiert, um gemeinsam konstruktive Veränderungsvorschläge entwickeln zu können. Dabei können die Teilnehmenden nicht nur weitere eigene Erfahrungen und Vorschläge einbringen, sondern gleichzeitig Zustimmung und Ablehnung zu bereits diskutierten Beiträgen signalisieren.

Auf diese Weise entsteht im Laufe der Zeit zu einem Thema bzw. einer Fragestellung ein gesellschaftlicher Brainstorm, der den Gesprächsteilnehmenden die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Positionen in den bereits eingebrachten Beiträgen wiederzuerkennen oder neue Aspekte und Nuancen ihrer Meinung zu entdecken sowie sich mit gegensätzlichen Standpunkten auseinanderzusetzen. Das auf diese Weise dezentral und dennoch kollektiv entwickelte Mindmap bildet ein breit gefächertes und zugleich tiefgehendes Stimmungsbild zu gesellschaftlichen Themen ab, das auch politische Relevanz besitzt und praktisch nutzbar ist.

Hier findet ihr die Ergebnisse unserer kollektiven Meinungsbildungsprozesse, die in Kooperation mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen der Landeshauptstadt Dresden, dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz, für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) sowie dem ehemaligen Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, entstanden sind.

Viel Freude beim Durchschmökern!


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